Grundlagen
Ziele und Schwerpunkte unserer Arbeit
An dem Wissen über die Bedeutung der Entwicklung in der frühen Kindheit orientieren
sich Ziele und Schwerpunkte unserer Arbeit.
Unser Ziel ist es, den Kindern:
- vielfältige Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten zu bieten,
- um Lebenssituationen zu begreifen, zu verstehen und zu verarbeiten
- damit sie diese jetzt und auch in Zukunft selbstständig bewältigen können.
- Wir schaffen den Kindern eine anregungsreiche Umwelt,
- um es ihnen zu ermöglichen, sich eigene Handlungskompetenzen aktiv anzueignen.
Die Pädagogik bietet ein breites Spektrum an pädagogischen Ansätzen. Wir sind der
Meinung, dass es sinnvoll ist, mehrere pädagogische Ansätze miteinander zu verknüpfen um ein ganzheitliche und Bedürfnisorientiert Pädagogik gewährleisten zu können. In welcher jedes Kind als wertvolles und einzigartiges Individuum verstanden und angenommen wird.
In unserem Haus haben folgende pädagogische Ansätze einen wichtigen Stellenwert:
Bildung durch emotionale Bindung
Unser größtes Anliegen ist es, dass die Kinder sich bei uns wohlfühlen, gerne in die
Kindertageseinrichtung kommen und ein vertrauensvolles Verhältnis zu den
Erzieherinnen haben. Deshalb legen wir sehr viel Wert auf eine am Kind orientierte
Eingewöhnungszeit in der eine Bindung zwischen Kind und Erzieherin grundlegend ist.
Erst durch emotionale Bindung ist Bildung möglich.
Nur wer gut angekommen ist und sich wohlfühlt, kann sich öffnen und neugierig und lernfreudig auf neue Dinge zugehen. Besonders unsere kleine und familiäre Einrichtung bietet hier einen guten Rahmen für ein enges und stabiles Bindungsverhältnis. Wir möchten in unserer Einrichtung ermutigende Begleiter für die Kinder sein, sodass sie ihrem Alter entsprechend, für sich und andere Verantwortung übernehmen. Die Kinder sollen untereinander ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln und erleben, was es bedeutet, wertvoll und wichtig zu sein. Unterschiede bereichern das Miteinander und sind Chancen.
Der Montessori -Ansatz
Das Motto "Hilf mir, es selbst zu tun!" beschreibt diesen Ansatz sehr gut. Das Kind steht
für uns an erster Stelle. Jedes Kind ist ein Individuum - einzigartig und eine eigenständige
Persönlichkeit. Unser Ziel ist es, Kinder zur Selbstständigkeit und zu einem guten
Selbstvertrauen zu erziehen. Jedes Kind lernt anders im eigenen Rhythmus und hat von
Natur aus einen angeborenen Lerndrang. Wir wollen die Freude am Lernen durch positive
Erfolgserlebnisse fördern. Die Kinder lernen in erster Linie didaktisch, das bedeutet aus
eigener Erfahrung und Interesse heraus. Dadurch verinnerlichen sie das Gelernte besser.
Jedes einzelne Kind wird mit Achtung und Respekt behandelt.
Der Ko- Konstruktive Ansatz
"Wenn Kinder gleichen Alters untereinander agieren, zusammen ihre Erfahrungen mit
sich selbst und der Welt verarbeiten, ihre daraus gewonnenen, konstruierten
Erkenntnisse den anderen Kindern mitteilen und aus den Rückmeldungen wiederum
Erkenntnisse ziehen", spricht Laewen von Ko-Konstruktion unter Kindern.
In ko-konstruktiven Prozessen lernen Kinder, wie man untereinander und gemeinsam mit
Erwachsenen in einer Lerngemeinschaft Probleme löst, Bedeutungen und das Verständnis
von Dingen und Prozessen teilt, diskutiert und verhandelt. Der Schlüssel der Konstruktion
ist die soziale Interaktion. Das Kind bringt von Natur aus, Neugierde und Lern- und
Experimentierfreude mit sich. Doch lernt nicht nur aus und von sich selbst heraus,
sondern es benötigt helfende, unterstützende und ermutigende Begleiter (Erzieher). Kind
und Erzieher, als auch die Kinder untereinander, sind gegenseitig aktive Gestalter der
Bildungsprozesse (Ko-Konstrukteure). Bildung kann nur geschehen in sozialen
Beziehungen (ICH + DU+ WIR).
DU zählst; DU bist uns wichtig; schön, dass DU da bist; auf DICH können wir nicht
verzichten.
Der situationsorientierte Ansatz und die teiloffene Kindergartenarbeit
Wichtige Grundlage unserer pädagogischen Arbeit ist der situationsorientierte Ansatz,
sowie die teiloffene Kindergartenarbeit. Diese beiden Begriffe sind Bezeichnungen für
pädagogisches Handeln in Kindertageseinrichtungen, die auf starre Tages- und
Wochenpläne verzichten und sich an den Bedürfnissen, Interessen, Schwierigkeiten und
Entwicklungen der Kinder in der Gruppe orientieren und so den Kindergarten zu einem
vielfältigen Erfahrungsraum werden lassen. Die Kinder haben die Möglichkeit bei uns
bestimmt Lebensräume selbst zu gestalten, d.h. auch, sich selbstständig zu bewegen ohne,
ständig beobachtet zu werden und selbst zu wählen, wann und wo sie spielen wollen. Wir
gewähren den Kindern ihrer Entwicklung nach, angemessene Freiräume, damit sie sich im
Rahmen ihrer Möglichkeiten frei bewegen und entfalten können.
Förderung der gesamten Persönlichkeit des Kindes
Wir nehmen das Kind mit seiner gesamten Persönlichkeit wahr und orientieren uns an
den Stärken der Kinder und fordern und fördern es in schwächeren
Entwicklungsbereichen spielerisch Schritt für Schritt. Nur wer Selbstvertrauen hat, stellt
sich neuen Herausforderungen. Zu den verschiedenen Bereichen der Entwicklung bietet
der Kindergarten eine ausgewogene Mischung zwischen angeleiteten und von den
Kindern frei gewählten Aktivitäten, um Lernerfahrungen machen zu können.
Partizipation der Kinder / Beteiligung und Rechte der Kinder
Partizipation verstehen wir als ein Grundprinzip der Kinderrechte und ist ein zentraler
Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Beteiligung heißt Kindern mit ihren
Anliegen ernst zu nehmen, Gestaltungsspielräume zu ermöglichen und ihre Handlungs-
und Entscheidungskompetenzen zu stärken. Darüber hinaus ermöglichen wir den Kindern
die Mitsprache, Mitwirkung und Mitbestimmung und nehmen ihre Vorschläge und
Anregungen zur Veränderung ernst.
Integration / Inklusion
In einer gemeinsamen Erziehung behinderter und nicht behinderter Kinder sehen wir
viele positive Aspekte für alle an der Erziehung beteiligten Personen, besonders im
Bereich der sozialen Erziehung bzw. Entwicklung. Wir möchten für alle Kinder einen Lern- und Lebensraum schaffen, der ihnen zahlreiche Bewegungs- und Erfahrungsmöglichkeiten bringt. Durch gemeinsame Erziehung ist die Voraussetzung geschaffen, gemeinsame Lebenserfahrungen zu machen. In einer integrativ arbeitenden Gruppe können die Kinder gemeinsam und voneinander lernen. Das Vorbild der anderen Kinder kann Anregung sein, neue Verhaltensweisen oder Lernbereitschaften zu entwickeln. Somit beinhaltet bereits die integrative Erziehung, das tägliche miteinander Leben und Umgehen, einen Förderaspekt an sich.