WaldorfKita Schloß Hamborn

2-6 Jahre

Adresse
WaldorfKita Schloß Hamborn
Schloß Hamborn 45
33178 Borchen
Träger
Waldorfkindergarten Schloss Hamborn e.V.
Schloß Hamborn 45
33178 Borchen
kindergarten@schlosshamborn.de
https://www.schlosshamborn.de/die-einrichtungen/waldorfkindergarten
05251 389350 (Sabrina Oebbeke-Plattmann und Dr. Marei Lunz)
Öffnungszeiten07:00 - 16:00 Uhr
SchließtageWeihnachtsferien:
23.12. - 3.01.2025
Osterferien:
22.04.2025 - 25.04.2025
Sommerferien:
21.07.2025 - 08.08.2025
Besonderes pädagogisches Konzept Inklusion, Naturpädagogik, Waldorf Pädagogik
Besonderheiten Betreuung mit Mittagessen, Elternverein/-initiative, Sprachbildung
Haustierhaltung keine

Aktuelle Informationen

Tag der offenen Tür: 16.09.2024 15:30-17:30 Uhr

Martinsmarkt: 16.11.2024 10:30-17:30 Uhr

Vorstellung/Besonderheiten

Eingebettet in die vielseitige Natur und die besondere gemeinschaftliche Struktur Schloss Hamborns befindet sich unser Waldorfkindergarten, der drei Gruppen mit 65 Kindern im Alter von 2 - 6 Jahren umfasst.

Entstehungsgeschichte

Unser Kindergarten befindet sich seit 1997 auf dem Gelände Schloss Hamborns. Den Samen für die Gründung des Kindergartens legte im Jahre 1978 der Waldorfspielkreis in Salzkotten/Bosenholz, aus dem heraus der Waldorfkindergarten in Paderborn-Wewer 1982 gegründet wurde. Es folgten viele Jahre der Verwirklichung der Waldorfpädagogik in Wewer. Als der Wunsch entstand, auch auf dem Gelände der Werkgemeinschaft in Schloss Hamborn einen Kindergarten aufzubauen, bildete sich ein Baukreis und mit gemeinsamer Kraft von Eltern, Lehrer*innen und Erzieher*innen konnte im Januar 1997 der Verein das neue Kindergartengebäude in Schloss Hamborn/Borchen beziehen.

 

Träger

Freier Träger des Waldorfkindergartens Schloss Hamborn ist der Waldorfkindergarten Schloss Hamborn e. V. Die Elterninitiative ist seit Januar 1997 in Schloss Hamborn ansässig und wird durch mindestens drei gewählte Vorstände vertreten.

 

Verwaltung

Der Kindergarten arbeitet in Selbstverwaltung, nach dem Modell der kollegialen Leitung und den Prinzipien der Delegation. Vorstand, Leitung, Bürokraft und das Kollegium teilen sich die anfallenden Aufgaben und arbeiten gemeinsam daran, den ihnen anvertrauten Kindern eine schöne und geborgene Kindergartenzeit zu ermöglichen. Dabei wird der Kindergarten von proVedi, einer Gesellschaft für professionelle Verwaltungsdienstleistungen von Kindertagesstätten, unterstützt.

 

Außenanlagen

Der Kindergarten liegt inmitten von Feldern, Wald und Wiesen, eingebettet in die dörfliche Struktur von Schloss Hamborn, die mit ihrer biologisch-dynamischen Landwirtschaft, einem Schulbauernhof, Gärtnerei, Obsthof, Käserei, Bäckerei und den anderen handwerklichen Betrieben eine ideale Umgebung für Kinder darstellt.

Das Gebäude des Kindergartens wurde so gestaltet, dass es sich in einer aufnehmenden Geste den Kindern und Eltern öffnet. Organische Formen, warme Farben und schöne gesunde Materialien schaffen eine behagliche Atmosphäre, die dem kindlichen Bedürfnis nach Geborgenheit entspricht.

Unsere Räumlichkeiten haben eine Grundfläche von rund 370 m² und sind in 4 Gruppenhaupträume mit Nebenraum zur Differenzierung und als Rückzugsmöglichkeit unterteilt. Den Kindern wird so auf der einen Seite viel Bewegungsraum ermöglicht, auf der anderen Seite gibt es auch genügend Rückzugsmöglichkeiten. In den Gruppen gibt es kleine, geschützte Spielecken, Kuschelecken, Bau- und Bewegungsmaterial, Bastelmaterial und eine Werkbank. In jeder Gruppe gibt es eine Küchenzeile, in der die Kinder gemeinsam mit den Erzieher*innen das Frühstück zubereiten können. Jede Gruppe hat einen eigenen Eingangsbereich mit einer Kindergarderobe und ein Bad. Teilweise mit integriertem Wickelbereich. Zudem haben wir einen Mehrzweckraum (für Eurythmie, Elternabende, zum Spielen etc.) sowie zwei Büro- bzw. Besprechungsräume. Unser Kindergarten hat außerdem ein großzügiges Außengelände von 2800 m², verschiedene Bereiche und Spielmaterialien regen zum Spielen und Entdecken an: Sandkästen, Wasserspielplatz, Hügel mit Tunnel und Hängebrücke, Kräuterspirale, Schaukeln, Reckstange, „Springturm“, Balancier- und Kletterparcours etc.

Tagesablauf

7.00 - 8.30 Uhr                  Ankommen

Jedes Kind wird von den Erzieher*innen bewusst einzeln begrüßt und in Empfang genommen.

8.00 - 9.00 Uhr                  Erste Freispielzeit

Die Kinder können frei entscheiden was, wo und mit wem sie spielen möchten, oder folgen einem kreativen Angebot eine*r Erzieher*in. Währenddessen bereitet ein*e Erzieher*in mit einer Kleingruppe das Frühstück vor.

9.00 - 9.15 Uhr                  Morgenkreis

Es wird einander begrüßt und geschaut, wer fehlt – damit nehmen wir uns gegenseitig wahr. Der Jahreszeit entsprechend singen wir, gestalten Fingerspiele, erzählen Geschichten.

Nach dem Morgenkreis folgt das Händewaschen, anschließend bekommen die Kinder zur Haut- und Sinnespflege ein „Goldtröpfchen“ (duftendes Öl) in die Hand.

9.15 - 10.15 Uhr                Reigen und Frühstück

Der Reigen im Waldorfkindergarten ist eine Komposition aus Reimen, Gedichten, Liedern, Tänzen, Finger- und Kreisspielen, zusammengefügt unter einem bestimmten Thema, meist auf die Jahreszeit und die entsprechenden Feste bezogen und auf das Alter der Kinder abgestimmt.

Zum Frühstück wird die am Morgen mit den Kindern zubereitete Mahlzeit gemeinsam eingenommen.

10.15 - 12.15 Uhr              Zweite Freispielzeit/Garten

Die Wichtigkeit des Spieles an der frischen Luft, bei Wind und Wetter, zu jeder Jahreszeit ist uns ein besonderes Anliegen. Gemeinsam gehen wir in den Garten zum Spielen oder zur Mithilfe bei der Gartenarbeit. Gerne werden auch Spaziergänge und Wanderungen in Hamborn unternommen. Wald, Wiesen, Schulbauernhof, Landwirtschaft, Gärtnerei laden dazu ein.

12.00 - 12.20 Uhr              Abschlusskreis

Eine kleine Geschichte, ein Puppenspiel oder ein Spiel beschließen den ersten Teil des Tages.

12.00 Uhr                           Abholzeit (Nest vor dem Mittagessen)

12.20 Uhr                           Abholzeit (Nest nach dem Mittagessen und Ü3-Kinder vor dem Mittagessen)

12.20 - 12.50 Uhr              Gemeinsames Mittagessen

12.50 Uhr                           Abholzeit (Ü3-Kinder nach dem Mittagessen)

13.00 - 13.45 Uhr              Ruhen bzw. Schlafen der 5-6-jährigen Kinder

13.00 - 14.30 Uhr              Schlafen der 3-4-jährigen Kinder

14.00 Uhr                           Abholzeit (35-Stundenbuchung)

14.00 - 16.00 Uhr              Freispiel im Haus und im Garten mit einer Zwischenmahlzeit

14.00 - 16.00 Uhr              Abholzeit (45-Stundenbuchung)

 

Das Essen und Schlafen findet bei den U3-Kindern jeweils etwa 30-45 Minuten früher statt. Auch manche pädagogischen Einheiten wie Morgenkreis, Reigen, Märchen, Puppenspiel werden dem Alter entsprechend angepasst.

Essen

Das Frühstück wird morgens selbst zubereitet und gemeinsam eingenommen; es ist biologisch-vegetarisch. Die Produkte beziehen wir teilweise aus der Landwirtschaft Schloss Hamborns beispielsweise von der gegenüberliegenden Gärtnerei und Landwirtschaft und über die Biomanufaktur in demeter-Qualität. Wir orientieren uns dabei an den Getreide-Wochenkalender Rudolf Steiners. Zu Festen wie Geburtstagen backen wir mit den Kindern gemeinsam Kuchen, Waffeln o.ä.

Das Mittagessen liefert uns der Caterer des Altenwerks Schloss Hamborn, ebenfalls in vorwiegend biologischer Qualität und vegetarisch. Selbstverständlich nehmen wir auf Allergien und Unverträglichkeiten Rücksicht. Am Nachmittag wird eine Vesper gereicht.

Für sämtliche Inhalte der Profile sind die jeweiligen Betreuungsanbieter selbst verantwortlich. (Stand: 19.09.2024 09:24:11)

Grundlagen

Grundsätze der Waldorfpädagogik

Der Kindergarten in Schloss Hamborn arbeitet auf der Grundlage der Waldorfpädagogik, die von Rudolf Steiner (1861-1925) begründet wurde und der das anthroposophische Menschenbild zugrunde liegt. Wir begegnen dem Kind offen, vorurteilsfrei und mit Wertschätzung. Jedes Kind soll sich liebevoll angenommen fühlen um selbst die Fähigkeit zu entwickeln den anderen Menschen zu akzeptieren und wertzuschätzen. Ein wesentlicher Aspekt stellt für uns die Bindung dar. Sicher gebundene Kinder haben die besten Voraussetzungen, sich körperlich, seelisch und geistig gesund zu entwickeln. Die Waldorfpädagogik setzt eine Haltung voraus, die die Würde des Kindes achtet.

In der Waldorfpädagogik unterscheiden wir zwischen Körper, Geist und Seele. Die Aspekte der Dreigliedrigkeit des Menschen beziehen wir in unsere Pädagogik mit ein, um eine gesunde Entwicklung des ganzen Menschen zu ermöglichen. Die Waldorfpädagogik geht davon aus, dass jeder Mensch seine Aufgabe und Bestimmung für dieses Leben hat und wir als Erziehende sind dazu aufgerufen, es dahingehend zu unterstützen, seine noch verborgenen Impulse, Begabungen und Fähigkeiten zu entwickeln.

Wir wollen dem Kind Zeit lassen, sich seinem Wesen gemäß frei zu entfalten. Durch die Pflege der Sinne, den Sicherheit gebenden Rahmen, durch Rhythmus und Grenzen und dem täglichen Erleben der Natur, können die Kinder ihre sozialen Fähigkeiten entwickeln.

Die ersten sieben Jahre eines Menschen bilden das Fundament für das ganze weitere Leben. Daraus ergibt sich der Auftrag, mit den Kindern in höchstem Maße verantwortungsvoll umzugehen und geeignete Lebens- und Entwicklungsbedingungen für sie und ihre Familien zu schaffen.

Behutsam und mit besonderer Hingabe werden die Kinder von den Erzieher*innen bis zur Schulreife begleitet. Die Kinder sollen hier eine Erlebniswelt vorfinden, die ihre Empfindungsfähigkeit fördert, ihre individuellen Anlagen sich entfalten lässt und ihre Willenskräfte entwickelt.

In unserer Einrichtung sind die Gruppen altersgemischt. So können die Kinder im gemeinsamen Spiel voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen, da sie sich in verschiedenen Entwicklungsphasen befinden. Innerhalb des Tageslaufes erleben sich die Kinder als Individualität auf unterschiedliche Weise in der Gemeinschaft:

  • in der Gesamtgruppe: im Morgenkreis, dem Reigen, im Geschichtenkreis, in der Eurythmie
  • in festen, kleinen Gruppen: regelmäßig beim Frühstück und beim Wasserfarbenmalen
  • in selbstgewählten, kleinen Gruppen: innerhalb des Freispiels draußen und im Haus

Das Kind hat somit die Möglichkeit, seine*ihre sozialen Fähigkeiten in unterschiedlichen sozialen Gefügen zu entwickeln.

 

Vorbild und Nachachahmung

Kinder haben ein tiefgreifendes Interesse an ihrer Umwelt und ahmen die Vorgänge mit großer Freude und Intensität nach. Als Vorbild dienen die Erzieher*innen, die in ihren Tätigkeiten sinnvolle und nachvollziehbare Handlungsabläufe erkennen lassen. Auch die innere Haltung der Erzieher*innen spielt eine wesentliche Rolle. Kinder fühlen, wie die Bezugspersonen gestimmt sind und mit welcher inneren Haltung sie der Welt begegnen.

Die Erziehenden sind praktisch im handwerklichen, im hauswirtschaftlichen oder kreativen Bereich tätig. (z. B. wird genäht – Kissen, Tücher, oder es wird etwas geflickt; es wird handwerklich gearbeitet – wie z. B. kleine Zäune für die Bauernhoftiere, Schiffe, Holzkästchen, Webrahmen, Vogelhäuser usw.). Im Küchenbereich wird gekocht, gebacken, eingemacht, etc. Die zielgerichtete Arbeit des Erwachsenen veranlasst die Kinder mitzumachen, nachzuahmen oder in ihr eigenes Spiel tiefer einzutauchen. Indem die Kinder tägliche Aufgaben etwa bei der Garten- oder Hausarbeit übernehmen, lernen sie, sich mit Freude und Selbstverständlichkeit für andere und ihre Umwelt einzusetzen. Dabei erkennen sie sinnvolle Zusammenhänge zwischen den Dingen und ihrer Herkunft, zwischen dem Tun und seinen Konsequenzen. Somit kann sich das wichtige Kohärenzgefühl einstellen. Es entsteht eine sichere und ruhige Atmosphäre, in der die Kinder spielerisch lernen und die Hingabe an das, was sie tun, als positiv erleben.

In der frühen Kindheit ist das Interesse des Kindes ganz auf Gesten, Gebärden und Bewegung gerichtet. Durch Bewegung entwickelt sich Sprache (siehe Hirnforschung durch Gerald Hüther und Prof. Dr. Manfred Spitzer), durch Sprache entwickeln sich Gedanken. Wenn das kleine Kind sich ganz hinein gibt in die Gesten, die Bewegungen, so nimmt es aber nicht nur das äußere Bild wahr. Auch die Haltung der nahestehenden Menschen wird verinnerlicht und regt die individuelle geistige Entwicklung des Kindes für sein eigenes Leben und Handeln an. Die ethischen Qualitäten, die das Kind aus seiner Umgebung aufnimmt, prägen intensiv sein künftiges Leben.

 

Rythmus und Wiederholung

Der Mensch ist in viele lebenstragende Rhythmen eingebettet:

  • Tag und Nacht (Wachen und Schlafen)
  • Jahreslauf (Frühling, Sommer, Herbst, Winter)
  • Herzschlag (Blutkreislauf) und Atemrhythmus
  • Ein- und Ausatmen, Spannung und Entspannung

Die Gesundheit ist von dem harmonischen Zusammenwirken der Rhythmen abhängig. Rhythmus und Wiederholung sind gerade in den ersten sieben Jahren von besonderer Bedeutung: der sich wiederholende, geregelte Ablauf eines Tages, einer Woche und eines Jahres gibt den Kindern Sicherheit, Geborgenheit, innere Ausgeglichenheit und stärkt den gesamten Organismus des Kindes. So gleicht der Tagesablauf im Kindergarten einem ständigen Ein- und Ausatmen. Phasen des freien Spiels wechseln mit Phasen des Einordnens in geführte, gemeinsame Aktivitäten wie „Reigen“, Fingerspiele, Geschichtenkreise, gemeinsame Mahlzeiten und Eurythmie.

Durch wiederkehrende Reime, Lieder und Geschichten werden wir dem Urbedürfnis des Kindes nach stetiger Wiederholung gerecht. Wenn sich täglich der Ablauf im Wesentlichen wiederholt, kann das Kind abends in der Gewissheit einschlafen, dass morgen alles wieder seine Ordnung hat. Diese „Ordnung“ beruhigt und schafft Sicherheit.

 

Mit allen Sinnen lernen

Der Waldorfkindergarten versteht sich als „unmittelbarer Lernort“. Das Kind lernt altersentsprechend, wenn das Umfeld sinnvoll gestaltet ist:

  • durch naturbelassene Möbel und Spielmaterialien in harmonischen Farben und Formen
  • durch künstlerische Tätigkeiten (Malen mit Pflanzenfarben, Wachsstiften, Buntstiften; Plastizieren mit Bienenwachs; Musizieren und Singen)
  • durch liebevolle Hinwendung zur Natur (fühlen, sehen, hören schmecken, riechen, tasten)
  • durch Sorgfalt im Umgang mit Sprache (hören) und Gestik (Reigen, Märchenkreis, Fingerspiele, Eurythmie)
  • der Geschmackssinn wird in hohem Maße durch unsere naturbelassene, biologische Kost angeregt. Auch die tägliche Zubereitung des Frühstücks mit frischen Zutaten spricht die Sinne an
  • das Hören und Lauschen gelingen am besten mit natürlichen, unverfälschten Geräuschen um uns herum und dem Musizieren, Singen und Sich-Zuhören. Das bedeutet bei uns auch den Verzicht auf passive und virtuelle Unterhaltung, digitale oder elektronische Medien in den ersten sieben Lebensjahren

Spiel und Spielzeug

Dem freien Spiel wird im Waldorfkindergarten eine hohe Priorität zugeschrieben. Wir räumen den Kindern dafür viel Zeit ein und gestalten die Gruppenräume so, dass die Kinder viel Raum für phantasievolle, bewegungsreiche Spiele bekommen. Hier können die Kinder sich erfahren, die Welt verstehen, sich im Sozialen üben und Eindrücke verarbeiten. Spielen macht glücklich!

Unser Spielzeug ist einfach, freilassend, phantasieanregend und naturbelassen: Steine, Bretter, Hölzer und Tücher. Das Material regt zu Rollen- und Puppenspielen in einer Gruppe, aber auch das einzelne Kind an.

 

Eurythmie

Kinder sind Bewegungswesen. Über die Bewegung lernen sie sprechen, über das Sprechen lernen sie denken. Gehen, Sprechen und Denken hängen zusammen und werden durch die Eurythmie positiv beeinflusst. Die Eurythmie soll Kindern helfen, sich gerne und gesund mit ihrem Körper zu verbinden. Die eurythmische Bewegung wirkt bis in die feinstoffliche Ausbildung der Organe hinein, deren gesunde Entwicklung ein großes Anliegen der Waldorfpädagogik ist.

 

MitarbeiterInnen

Unser Team besteht zurzeit aus

  • 10 staatlich anerkannten Erzieher*innen (alle Kolleg*innen sind gleichzeitig ausgebildete Waldorfpädagog*innen oder beginnen eine solche Ausbildung, eine Kollegin ist zusätzlich Kinderkrankenschwester und eine Kollegin ist zusätzlich Montessori-Pädagogin)
  • 1 Kindheitspädagogin
  • 1 Heilpädagogin
  • 1 Sozialarbeiterin
  • 1 Auszubildender
  • 2 Leitungen
  • 1 Eurythmistin und 1 Musikbegleitung
  • 1 Alltagshelferin
  • 2 Bürokräfte
  • 1 Hausmeister

Zusätzliches Angebot

Bildung und Förderung

Kinder sind tätige Wesen, die sich aus eigenem Antrieb entwickeln und bilden. Die Kinder lernen voneinander, fördern sich gegenseitig und steigern ihre schöpferischen Fähigkeiten. Es ist uns ein Anliegen, Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam im Alltagsleben zu fördern. Kinder mit Behinderung fordern uns auf, geeignete assistierende Hilfen zu entwickeln, um ein Miteinander zu ermöglichen.

Waldorfpädagogik sieht für die frühkindliche Erziehung und den Bildungsauftrag des Kindergartens eine Erfahrungswelt der unmittelbaren, aktiven Teilnahme des Kindes durch Eintauchen in differenzierte Tätigkeiten, Körperwahrnehmung durch Bewegung und Sinneserfahrungen vor. Das Kind will seinem Bedürfnis nachgehen, sich zu beteiligen, Neues zu erfahren und Aufgaben zu bewältigen, an denen es wachsen und seine Impulse entfalten, Autonomie und Freiheit entwickeln kann. In diesem Zusammenhang kommt dem freien Spiel eine große Bedeutung zu, denn die unbewussten Bildungsprozesse werden zu bewussten Bildungsmöglichkeiten.

Die vertrauensvolle und verlässliche Bindung zwischen dem Kind und der*dem Erzieher*in bildet den Nährboden für seine gesunde Entwicklung und Exploration.  Durch das Verhalten und die Tätigkeiten des Erwachsenen wird die Nachahmungsfähigkeit des Kindes bewusst angeregt und gepflegt. Nachahmung ist impliziertes Lernen. Durch Selbsterziehung und bewusste Reflexion können die Erziehenden dieser Vorbildaufgabe gerecht werden. Aus dieser Haltung heraus leben die Erzieher*innen ethische und soziale Werte vor. So kann sich ohne zu belehren der Sinn des Lebens dem Kind erschließen.

In allen Bildungsbereichen müssen sich die Bildungsmöglichkeiten an der individuellen Entwicklung des Kindes orientieren. Dazu gehört auch die Einbeziehung des häuslichen Umfelds und die Mitwirkung der Eltern.

 

Bildungsbereiche

 

Soziale, kulturelle und intellektuelle Bildung

Ohne Sozialkompetenz ist ein gemeinschaftliches Leben undenkbar. Doch soziales Miteinander will gelernt sein, dieser Prozess beginnt in der Familie und setzt sich im Kindergarten fort. So wirkt auch der Umgang, den wir im Kollegium miteinander pflegen. Er prägt das soziale Klima und spiegelt unsere Haltung wider.

In der Kindergartengruppe lernen die Kinder Regeln kennen, Rücksicht zu nehmen, den Umgang mit eigenen und fremden Gefühlen. Gegenseitiges Helfen und Aufgaben übernehmen wie Spülen, Tischdecken, den jüngeren Kindern helfen, geben und nehmen lernen, Erleben der Mitarbeit und Mitverantwortung der Eltern im Kindergarten (z. B. bei Aktionstagen, beim Waschen der Wäsche o.ä.) lassen die Kinder das soziale Miteinander erleben.

Uns ist es wichtig, dass die Kinder positive Verhaltensweisen gegenüber Mitmenschen zeigen, sie tolerieren und achten. Wir ermutigen die Kinder und unterstützen sie altersgerecht dabei, Lösungen in Konfliktsituationen zu finden und später kleinere Konflikte sogar eigenständig verbal zu lösen. Jedes Kind soll in der Gruppe seinen Platz finden, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein entwickeln. Dazu gehören auch Gefühle wie Wut, Traurigkeit, Einsamkeit und Verletzlichkeit. Diese gilt es anzuerkennen und einen Umgang damit zu lernen.

Grundvoraussetzung für uns ist, jedes Kind in seiner Persönlichkeit ernst zu nehmen. Unser Anspruch ist es, dem Kind ein positives Vorbild zu sein.

Musikalisch-ästhetische Bildung

Wir bieten den Kindern einen Ort, an dem sie Gelegenheit haben ihre schöpferischen Kräfte zu entwickeln. Wir stellen verschiedene Materialien zur Verfügung, um kreative Prozesse anzustoßen: Bienenwachs zum Plastizieren, Papier, Buntstifte, Wachsstifte, Aquarellfarben, Wolle, Holz und Naturmaterialien. Den Kindern stehen ebenfalls unterschiedliche Instrumente zum Musizieren zur Verfügung: Zimbeln, Rührtrommeln, Triangeln, Klangspiele und Kinderharfen. Sie begleiten z. B. unseren Gesang, die Puppenspiele, welche wir den Kindern zeigen und können jederzeit ins freie Spiel der Kinder integriert werden.

 

Körper und Gesundheit

Für die Entfaltung jedes Kindes ist Gesundheit und Wohlbefinden eine wichtige Voraussetzung. In unserem Kindergarten wollen wir durch feste Bezugspersonen und einen liebevollen Umgang die nötige Nähe, Trost und Pflege bieten.

Ganz natürlich sollen sich die Kinder mit ihrem Körper auseinandersetzen. So können sie ein positives Grundgefühl zur Unterstützung der Gesundheit entwickeln. Wir vermitteln den Kindern Regeln der Hygiene, wie Hände waschen, Taschentücher benutzen, sich wettergerecht anzuziehen sowie Lebensmittelhygiene bei der Frühstückszubereitung. Wir möchten Gewohnheiten im Alltag anlegen, die zur Selbstverständlichkeit werden, so dass die Kinder selbstverantwortlich in Bezug auf Körper und Gesundheit handeln lernen.

Besonders großen Wert legen wir auf gesunde Ernährung, viel Bewegung und frische Luft. Sie dienen der Gesundheit und fördern das Wohlbefinden und ein gutes Körpergefühl. Über Bewegung können die Kinder ihren Körper kennenlernen, ihre Kräfte erproben und ihre Grenzen erkennen. Eine Vernachlässigung der Bewegungserziehung führt zu motorischen Defiziten und kann nachhaltige Folgen für die gesamte Entwicklung des Kindes haben.

In unserem Garten und auf dem Spielplatz bieten wir den Kindern ein vielfältiges Erfahrungsfeld: Grob- und Feinmotorik entwickeln sich z.B. beim Laufen, Klettern, Seilchenspringen, Stelzenlaufen, Balancieren, springen, Ballspielen, beim Reigen, bei Fingerspielen, im Spiel und der Mitarbeit in Haus und Garten. Wir haben große Sandkästen zur Verfügung, in denen mit Wasser, Sand, verschiedensten „Baumaterialien“ wie Hölzern, Steinen und Muscheln gebaut werden kann.

Unser Ziel ist, dass die Kinder eine gute motorische Koordination und Bewegungskontrolle entwickeln, Spaß an Bewegung haben, und auch Raum bekommen, den natürlichen Drang nach Toben und Rennen auszuleben.

 

Naturwissenschaftlich-technische Bildung

Die Umgebung der Kinder bietet zahlreiche Möglichkeiten die Natur, Flora und Fauna, zu entdecken.

Die Umwelt erkunden: wir machen Spaziergänge durch Wald, Felder, Wiesen und besuchen oft die Tiere auf dem nahegelegenen Bauernhof.

Dabei wollen wir die Natur mit allen Sinnen erfahren:

  • Riechen – der besondere Geruch im Kuhstall
  • Schmecken – das reife Obst
  • Tasten – das weiche Moos, die schmeichelnde Kastanie
  • Fühlen – sich rollen im kalten Schnee, wälzen in Blätterhaufen
  • Sehen – Spielzeug, Raumgestaltung und Inneneinrichtung in ruhigen, klaren Farben, Natureindrücke für differenziertes Sehen
  • Hören – Naturklänge, Musikinstrumente, die Singstimme, das gesprochene Wort

Gerne helfen wir bei der Ernte in der Gärtnerei und beobachten wie die Gemüsearten gepflanzt werden und wachsen. Im Frühling ziehen wir selbst Gemüse und Blumen in kleinen Töpfen. Wir pflegen die Pflanzen und sehen ihnen beim Gedeihen zu.

Unser Ziel ist es Wissen durch Erfahrung zu vermitteln, aber insbesondere auch die Natur in vielen kleinen alltäglichen Situationen wahrzunehmen und Achtung vor der Schöpfung zu haben.

 

Kinder haben den natürlichen Drang sich mit Zahlen, Formen und Gesetzmäßigkeiten auseinanderzusetzen Mathematische Bildung findet bei uns in den alltäglichen Abläufen statt. Die Kinder können Größen- und Mengenverhältnisse entwickeln und anwenden z. B. beim Sortieren im Kaufladen, Sortieren von Perlen, Bauklötzen, Farbstiften oder beim Abwiegen von Zutaten, wenn wir kochen und backen oder beim Abzählen des Geschirrs, wenn wir Tisch decken, Stühle stellen, beim Verteilen von Nüssen und Rosinen (jedes Kind bekommt z. B. 3, 4, 5 oder mehr Rosinen bzw. Nüsse). Durch musikalische Erziehung (denn Musik hat viel mit Zahlenverhältnissen zu tun) ermöglichen wir das Erleben eines musikalisch, mathematischen Raumes.

Naturwissenschaftliche Erfahrungen ermöglichen wir spielend z. B. beim Bauen an der Werkbank und dem damit verbundenen Kennenlernen von Längenverhältnissen, Winkeln, Hebelwirkung und Schwerkraft, beim Bauen von „Buden“ und mit den unterschiedlichsten Konstruktionsmaterialien, so können die Kinder Statik und physikalische Gesetzmäßigkeiten erleben.

So bekommen die Begriffe Raum und Zeit bekommen einen Inhalt. Es ist uns ein Anliegen diese Bereiche nicht durch Einüben und Regeln zu vermitteln, sondern Raum und Zeit im Alltag zu bieten, um die Welt der Zahl zu erleben und im wahrsten Sinne des Wortes zu „erfassen“.

 

Ökologische Bildung

Die Kinder haben einen natürlichen Zugang zur Umwelt. Sie staunen über die Vielzahl der Pflanzen und Tiere. Darum gilt es die natürliche Freude und Neugier der Kinder zu unterstützen und zu fördern, aber auch den Wert der Schöpfung zu zeigen, um sie zu verantwortungsvollen Menschen gegenüber der Natur und Umwelt zu erziehen. So arbeiten wir mit den Kindern zusammen im Garten, gehen sorgsam mit unseren Lebensmitteln um, verhalten uns rücksichtsvoll der Flora und Fauna gegenüber auf unseren Spaziergängen. Die Kinder erleben im Alltag z. B. das Sammeln und Verarbeiten von Äpfeln der Umgebung, Verarbeiten der eigenen Gartenkräuter, Herstellung von Spielzeug aus Naturmaterialien, Reparieren und Ausbessern statt wegzuwerfen. So lernen sie ressourcenschonendes, nachhaltiges Handeln kennen.

 

Religiöse und ethische Bildung

Unser Kindergarten lebt nach dem christlichen Glauben. Wir vermitteln und leben – so gut es uns gelingt – die christlichen Werte in unserem Alltag mit den Kindern, Eltern, im Kollegium und unserem Umfeld. Wir bemühen uns um einen wertschätzenden Umgang untereinander, in dem Dankbarkeit, Hilfsbereitschaft und die Achtung des Anderen wesentliche Aspekte sind. Das intensive Vorbereiten und Feiern der christlichen Jahresfeste führt uns durch das Jahr.

Drei Feste seien hier beispielhaft genannt:

  • Ernte-Dank: Ehrfurcht und Dankbarkeit der Natur gegenüber
  • St. Martin: Sinnbild des Teilens, Opferbereitschaft, Güte, Demut
  • Ostern: Die Auferstehung des Lebens

Dankesgebete zu den Mahlzeiten und im Morgen- und Abschlusskreis sind Momente der Andacht und des Hinwendens zur göttlichen Welt. Sinnstiftende und orientierungsgebende Geschichten ermöglichen den Kindern in das Gefühl einer wertschätzenden Grundhaltung einzutauchen.

Aus der ethischen Bildung folgt, dass jeder Mensch in allen Lebensphasen, mit seinen Begabungen, Fähigkeiten und Bedürfnissen akzeptiert und toleriert wird.

Bei uns sind alle Familien, unabhängig ihrer religiösen Ansichten oder konfessionellen Zugehörigkeit, willkommen! Die christlichen Werte finden wir auch in allen anderen Weltreligionen und ethischen Richtungen wieder, somit ist der Waldorfkindergarten ein Ort für alle Menschen.

 

Alltagsintegrierte Sprachbildung und  -förderung

„Sprachbildung umfasst alle Sprachbereiche: Artikulation und Lautwahrnehmung (Phonetik und Phonologie), Wortschatz und Wortbedeutung (Lexikon und Semantik), Sprachmelodie (Prosodie), grammatikalische Regelbildung und Satzbau (Morphologie und Syntax) und sprachliches Handeln (Pragmatik)“ (KiTa.NRW, Alltagsintegrierte Sprachbildung und Beobachtung im Elementarbereich, S. 7.) Das Sprechen ist Grundlage menschlicher Kommunikation und ist nachhaltig nur durch das menschliche Vorbild und die lebendige Interaktion von Mensch zu Mensch erlernbar. Voraussetzung für eine gute Sprachbildung ist ein wirkliches Interesse am einzelnen Kind, um so eine gute Beziehung aufzubauen und eine liebevolle Atmosphäre zu schaffen, in der auch die Seele des Kindes wachsen kann.

Die alltagsintegrierte Sprachbildung und Förderung findet sowohl bei Dialogen mit einzelnen Kindern (Beziehungsgestaltung), als auch in Gesprächen der Kinder untereinander statt. Sie findet sich wieder in Pflegesituationen, bei den gemeinsamen Mahlzeiten, beim gemeinsamen Tun und den vorbildlich wirkenden Gesprächen mit Eltern und Kolleg*innen, wie auch bei der Pflege des Zuhörens und Lauschens.

Sprache ist nicht losgelöst vom pädagogischen Alltag, so dass alle Bildungsbereiche in der alltagsintegrierten Sprachbildung Berücksichtigung finden. Die Erzieher*innen gestalten durch ihr pädagogisches Repertoire eine sprachanregende Umgebung und haben ein Bewusstsein von der Sprachbildung des Kindes. Sie arbeiten bewusst an der eigenen Sprache und achten auf Aussprache, Akzentuierung, Sprachfluss, Wortschatz und Wortwahl. Dabei bemühen wir uns um eine altersgemäße, bildhafte Ansprache der Kinder. Die künstlerische Sprachgestaltung finden wir in der Eurythmie wieder, die die Kinder in ihrer Sprachentwicklung ebenfalls unterstützt.

Sprachbildung hat ihren festen Platz im Morgen- und Abschlusskreis, im Reigen, beim Puppenspiel, bei frei erzählten Geschichten und Märchen, Tischgesprächen und beim Vorlesen von Bilderbüchern. Neben Reimen, Versen und Liedern haben vor allem die Finger- und Handgestenspiele eine große Bedeutung für die Sprachbildung der Kinder.

Bildungsdokumentation

Ein ganzheitlicher Blick auf jedes Kind liegt uns sehr am Herzen.

In der täglichen pädagogischen Arbeit nehmen wir die Kinder umfassend in ihren Äußerungen in Spiel, Bewegung, Gestik, Mimik und Sprache wahr. So bekommen wir einen Eindruck davon, welche Vorlieben die Kinder haben, was sie beschäftigt, was sie gerne spielen und wo ihre Stärken bzw. Schwächen liegen. Durch Beobachtung und Wahrnehmung können wir uns Stück für Stück der Individualität jedes einzelnen Kindes annähern.

Für eine gezielte Wahrnehmung der ganzheitlichen Entwicklungsprozesse und zur Reflexion kindlicher (Selbst-) Bildungsprozesse nutzen wir zusätzlich zu unserer täglichen Beobachtung das „Trialog“-Verfahren. Es handelt sich um ein waldorfspezifisches Verfahren für die alltagsintegrierte Bildungsdokumentation für Kinder von 1 - 6 Jahren und dient der Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation von Entwicklungsgesprächen. Es erfüllt die Anforderungen im Sinne des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) für den elementaren Bildungsbereich. Bei diesem Verfahren stehen insbesondere die Sinnes- und Wahrnehmungs-entwicklung des Kindes im Vordergrund.

Im Bereich Sprache arbeiten wir mit dem Beobachtungsbogen „BaSik“ (Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen). In regelmäßigen Abständen erfolgt mit Hilfe des Beobachtungsbogens eine Überprüfung der Sprachkompetenzen des Kindes.

Wie das Trialog-Verfahren, stellt auch der BaSik-Bogen eine Grundlage für das gemeinsame Entwicklungsgespräch mit den Eltern dar. Der BaSik-Bogen erfüllt ebenfalls die Anforderungen des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz). Beide Beobachtungsverfahren verlaufen alltagsintegriert, so dass die Kinder keinen Prüfungs- oder Testsituationen ausgesetzt sind.

Wir führen mit Beginn des Aufnahmegespräches eine Dokumentation über die Entwicklungsschritte des Kindes durch. Diese Dokumentation setzt sich aus freien und täglichen Beobachtungen sowie aus strukturierten Dokumentationen und Auswertungen des Trialog- und BaSik-Verfahrens zusammen.

Die Eltern können die Ergebnisse der Dokumentationen auf Wunsch einsehen. Endet der Betreuungsvertrag in der Einrichtung, werden die gesammelten Dokumente den Eltern ausgehändigt.

Unsere Bildungsdokumentation umfasst im Wesentlichen folgende Bereiche:

  • Vitalität/Gesundheit
  • Sinnesentwicklung
  • Sprache
  • Sozialverhalten
  • Spielverhalten
  • Grob- und Feinmotorik
  • kognitive Entwicklung
  • emotionale Entwicklung
  • Ausdauer und Konzentration
  • Eingewöhnung/Übergänge

Das Ziel unserer Bildungsdokumentation ist es, das Kind als individuelles Wesen charakterisieren zu können und seine Sinnes- und Wahrnehmungsentwicklung differenziert beschreiben zu können. Dieses bildet die Grundlage für eine individuelle, stärkenorientierte und ganzheitliche Förderung des Kindes.

Qualitätssicherung

Die Grundlage unserer Qualitätsentwicklungsarbeit ist die schriftliche Konzeption der Arbeit der Kindertageseinrichtung in der die Leitlinien für die pädagogische Arbeit und die Trägerschaft in einem eigenen Profil formuliert sind.

Auf Kollegiumsebene erfolgen Evaluationsprozesse. In ständiger Bestrebung nach Verbesserung und Optimierung unserer Arbeit beachten und reflektieren wir besonders folgende Punkte:

  • Bedarfsorientierte Ausrichtung
  • Absprache und Reflexion unserer pädagogischen Arbeit in den wöchentlich stattfindenden Gruppen- und Gesamtkonferenzen
  • Regelmäßige Kollegiumssupervision, bei Bedarf auch Team- oder Einzelsupervision
  • Persönliche Reflektion auf dem Hintergrund der Selbsterziehung
  • Gegenseitige Hospitationen in den Gruppen
  • Konzeptions- und Planungstage

 

Weitere Instrumente zur Sicherung der Qualität:

  • Kooperation zwischen der Einrichtung und den Eltern findet in den Elternabenden, bei Elterngesprächen und gemeinsamen Aktionen statt
  • Treffen mit verschiedenen Gremien wie Elternbeiratssitzung (unter gelegentlicher Teilnahme der Leitung), Kindergartenratssitzung (Vorstand, Kollegium, Elternbeirat) und Mitgliederversammlung
  • jährlich stattfindende Mitarbeitergespräche mit dem gesamten Personal, Leitung und einem Vorstandmitglied
  • Transparenz und Information über Aushänge, Briefe und persönliche Gespräche

Qualitätssicherung auf externer Ebene:

  • Fachberatung der Vereinigung der Waldorfkindergärten
  • Zusammenarbeit mit der Fachberatung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes
  • Zusammenarbeit mit der Fachberatung des Kreisjugendamtes
  • Verfahrensschulung des Qualitätsentwicklungsverfahrens für Waldorfkindertagesstätten „Wege zur Qualität“, an der Teile des Kollegiums als Qualitätsentwicklungsverfahren teilgenommen haben
  • Fortbildungsvereinbarung für die pädagogischen Mitarbeiter*innen: verbindliche Regelung zur jährlichen Fortbildung
  • alle pädagogischen Fachkräfte sind über die staatliche Ausbildung/Anerkennung hinaus verpflichtet, die Zusatzqualifikation zur*zum Waldorfpädagog*in mitzubringen oder nach max. dreijähriger Beschäftigung im Waldorfkindergarten mit der Weiterbildung zu beginnen.

 

Kooperationen

Die Vernetzung und Kooperation des Kindergartens finden auf unterschiedlichen Ebenen und zu verschiedenen Institutionen statt. Dazu gehören Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt Paderborn im Rahmen der Jugendhilfeplanung, des Aufnahmeverfahrens und der Vernetzungen der Leitungen, der Fachberatung oder des Kinderschutzes. Zugleich findet eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde Borchen im Kontext des An- und Abmeldeverfahrens und der Bedarfsplanung statt. Das Landesjugendamt NRW und der LWL (Landschaftsverband Westfalen-Lippe) sind für uns weitere wichtige Partner im Kontext von Integrationsanträgen und Genehmigungen. Der Waldorfkindergarten Schloss Hamborn ist Mitglied des Verbandes der Waldorfkindergärten in Deutschland und nimmt in der Teilregion Ostwestfalen-Lippe regelmäßig an gemeinsamen Treffen teil. Zudem ist er Mitglied des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtverbandes und wird von diesem beispielsweise fachlich beraten. Der Kindergarten arbeitet zudem mit pädagogisch und medizinisch beratenden Stellen wie dem Gesundheitsamt, der Frühförderstellen, dem SPZ (Sozialpsychiatrisches Zentrum), Beratungsstellen, Ärzt*innen und Therapeut*innen sowie heilpädagogische Praxen zusammen. Eine Vernetzung zu pädagogischen Ausbildungsinstituten wie Erzieher*innenfachschulen, Hochschulen (Katholische Hochschule NRW, Alanus-Hochschule, etc.), weiterführende Schulen (Schülerpraktika) oder dem Berufskolleg in Schloss Hamborn wird intensiv gepflegt. Die Zusammenarbeit mit der Waldorfschule und der Rudolf-Steiner-Werkgemeinschaft Schloss Hamborn bilden eine wichtige Grundlage für das Gesamtkonzept Schloss Hamborns.

Zusammenarbeit Eltern

Die Zusammenarbeit zwischen Erzieher*innen und Eltern ist uns ein großes Anliegen. Um die uns anvertrauten Kinder besser verstehen, begleiten und unterstützen zu können, ist der Dialog zwischen Eltern und Erzieher*innen unverzichtbar. Bei der Begrüßung und wenn wir die Kinder wieder den Eltern übergeben, findet täglich ein kleiner Austausch statt. Bei Eltern-, Entwicklungsgesprächen oder den Elternabenden bemühen wir uns um intensiven Austausch und gelungenes Miteinander.

Die Elternhäuser sind Mitglied im Verein und übernehmen Verantwortung auf verschiedenen Ebenen unserer Organisationsstruktur.

  • Vorstand
  • Elternbeirat
  • Kita-Rat
  • Martinsmarkt
  • bei gemeinsamen Aktivitäten
  • bei Festen und deren Gestaltung

Mindestens einmal jährlich findet eine Mitgliederversammlung statt. Informationen werden über Aushänge, Elternbriefe und E-Mails weitergegeben.

 

Grundlage einer gelingenden Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Erzieher*innen ist gegenseitiges Vertrauen. Wenn wir Erzieher*innen die Kinder kennenlernen, haben die Eltern bereits ein großes Stück Lebensweg mit ihren Kindern zurückgelegt. Sie kennen und lieben ihr Kind, wir lernen es erst mit dem Eintritt in den Kindergarten kennen. In diesem Sinne möchten wir im Kindergarten an die Biografie des Kindes anknüpfen, während Eltern sich von uns wünschen, dass wir ihr Kind liebevoll und aufmerksam begleiten, wenn sie es uns anvertrauen. Wichtig ist uns demzufolge ein reger gegenseitiger Austausch sowie Transparenz.

Vor Eintritt in den Kindergarten laden wir die neuen Eltern ein, um unser Konzept vorzustellen und das Kollegium kennenzulernen. Kurz nachdem wir ins neue Kindergartenjahr gestartet sind, bieten wir zudem einen Gesamtelternabend an, auf welchem sich alle Eltern, Mitarbeiter*innen, Vorstand, Elternbeirat und Arbeitskreise mit ihren jeweiligen Aufgaben vorstellen. Alle Eltern werden zur Mitverantwortung und Mitarbeit ermutigt. An diesem Abend werden auch neue Elternbeiräte gewählt. Der Elternbeirat ist ein Bindeglied zwischen Eltern und Erzieher*innen. Es finden regelmäßige Treffen statt, an dem die Leitung als Delegierte teilnimmt. Außerdem findet jährlich mindestens ein Kitaratstreffen statt, an dem Kollegium, Leitung, Vorstand und Elternbeirat teilnehmen.

Vor der Aufnahme des Kindes in den Kindergarten legen wir Wert auf ein ausführliches Kennenlerngespräch mit den Eltern. Hier erzählen die Eltern von ihrem Kind, können Fragen stellen und Wünsche und Erwartungen äußern. Das gibt uns die Möglichkeit, das Kind kennen zu lernen, aber ebenso die Eltern mit ihren Betrachtungsweisen und Anschauungen, an die wir dann anknüpfen. Die Eltern können in dieser Zeit unsere Beziehungsaufnahme mit dem Kind begleiten und uns in unserer Arbeit wahrnehmen.

Wir bieten mindestens drei Elternabende im Jahr an. Hier werden sowohl organisatorische, vor allem aber pädagogische Themen dargestellt und wir kommen miteinander ins Gespräch. Themenvorschläge dürfen gerne von den Eltern benannt werden.

Außerdem finden im Kindergarten Workshops oder Vorträge zu unterschiedlichen Themen rund um die Pädagogik statt.

Die Eltern sind im Kindergarten auch praktisch tätig: an gemeinsamen „Aktionstagen“ wird im Garten gearbeitet, im Haus repariert, geputzt, etc. So erleben die Kinder, dass ihr Kindergarten auch der ihrer Eltern ist und die Eltern lernen beim gemeinsamen Arbeiten besser kennen. Hinzu kommt, dass uns das gemeinsame Feiern von Festen verbindet.

Besonderheiten

Kindeswohl

Kinder sind lernfähige, lernfreudige und lernbereite Wesen. Ihre Entwicklungsfenster sind gerade in den ersten Kindheitsjahren besonders weit geöffnet. Daraus entsteht die Verantwortung, die Lebenswelt der Kinder so zu gestalten, dass im Sinne der Salutogenese nach Aaron Antonovsky (1923-1994) mindestens drei Hauptkomponenten die Erziehung prägen:

 

1. Kinder sollen und wollen die Welt in ihren Zusammenhängen erkennen und verstehen lernen, wobei der methodische Weg hierbei vom Erfassen einfacher und gut durchschaubarer Zusammenhänge ausgeht und zu immer komplexeren hinführt (Verstehbarkeit).

2. Kinder gewinnen Vertrauen in die eigenen wachsenden Kräfte und Fähigkeiten in erster Linie dadurch, dass sie viele Gelegenheiten bekommen, Dinge selber zu tun und Aufgaben zu meistern. Wo Hilfe nötig ist, soll sie selbstverständlich erfolgen (Handhabbarkeit).

3. Kinder sollen die Sinnhaftigkeit des eigenen Handelns, Fühlens und Denkens Schritt für Schritt erschließen; dazu bedarf es in der Kindheit qualifizierter Vorbilder als Orientierung und Wegbegleitung (Bedeutsamkeit).

 

Diese drei Komponenten bilden das Fundament einer gesunden, menschlichen Lebensgestaltung, die ein Kohärenzgefühl bildet. Außerdem stärken sie die eigenen Lebenskräfte und Widerstände (Resilienz). Durch die Achtung der Individualität und der Würde geben wir dem Kind Schutz. Als soziales Wesen braucht das Kind Bezugspersonen, die den Prozess seiner Entwicklung begleiten und unterstützen. Wir erfüllen die Bedürfnisse des Kindes nach Verbundenheit, Geborgenheit, Wohlgefühl und Sicherheit. Die Gestaltung und Nutzung der Räume und des Außengeländes in unserem Kindergarten bieten dazu den angemessenen Rahmen.

Durch regelmäßige Kinderbeobachtungen und Elterngespräche tauschen wir uns zusammen mit den Eltern über den Entwicklungsstand ihres Kindes aus. Bei Bedarf machen wir auf die Hilfe durch Therapeut*innen aufmerksam und helfen den Eltern, die beste Fördermöglichkeit für ihr Kind zu finden.

Im Falle einer vermuteten Kindeswohlgefährdung in Form von körperlicher und seelischer Vernachlässigung, seelischer und körperlicher Misshandlung und sexueller Gewalt richten wir uns nach den Verfahrensabläufen des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtverbandes „Gefährdung des Kindeswohl innerhalb von Institutionen“ und dem „Leitfaden zur Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes in Elterninitiativen, Kinderläden und selbstorganisierter Kinderbetreuung" der Bundesarbeitsgemeinschaft Elterninitiativen e. V. (BAGE) Außerdem nach der Handreichung des Kreises Paderborn im Falle einer Kindeswohlgefährdung. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit dem Kreisjugendamt Paderborn zusammen. Im konkreten Fall einer Kindeswohlgefährdung werden externe Institutionen kontaktiert. Dies können Beratungsstellen, psychologischer Dienst der Kinder- und Jugendhilfe und das Jugendamt sein.

In unserer Einrichtung ist die Leitung die Ansprechpartnerin für das Jugendamt. Im Verdachtsfall einer Kindeswohlgefährdung gibt es einen schriftlichen ausgearbeiteten Leitfaden, anhand dessen die Verantwortlichen vorgehen (weiter Informationen sind in unserem Schutzkonzept zu finden).

 

Inklusion

Schon seit vielen Jahren setzen wir die Inklusion von Kindern nach den Richtlinien des Landesjugendamtes über die Förderung von Kindern mit Behinderung in Kindertageseinrichtungen erfolgreich um. Wir können bis zu vier Kinder mit besonderem Förderbedarf aufnehmen. Die Inklusion in die Gruppe wird unterstützt durch unsere Zusatzkräfte (zurzeit eine Heilpädagogin).

Kindern mit besonderem Förderbedarf begegnen wir offen, vorurteilsfrei und mit Wertschätzung. Insbesondere sollen sich diese Kinder in ihrer Individualität liebevoll angenommen fühlen. Das Kind hat bei uns die Möglichkeit sich seinem Wesen gemäß, ohne Zeitdruck frei zu entfalten. Soziale Fähigkeiten werden durch die Pflege der Sinne entwickelt, durch den Sicherheit gebenden Rahmen, durch Rhythmus und Grenzen und nicht zuletzt durch das tägliche Erleben der Natur.

Im Vordergrund der inklusiven Arbeit in der Gruppe steht das Ziel, dass sich das Kind in seiner Individualität akzeptiert fühlt. In seiner weiteren Entwicklung entdeckt es ein immer größeres Spektrum an Gefühlen und Bedürfnissen, setzt sich mit diesen auseinander und lernt diese auf seine Weise auszudrücken.

Unser Bestreben ist das Erkennen und Anerkennen der Unterschiedlichkeit jedes einzelnen Kindes. Diese Toleranz bildet die Basis für die Entwicklung sozialer Kompetenz. Sie erleben ihre Verschiedenheit als Bereicherung, wodurch Toleranz und Achtung entstehen. Durch die Gemeinschaft erfahren die Kinder Sicherheit und Orientierung und machen die Erfahrung einen sicheren Platz in der Gruppe zu haben. Bei dem Entstehen von Konflikten, die gemeinsam gelöst werden können, erleben die Kinder eine gesunde Konfliktkultur.

Im Freispiel, im Garten oder bei Spaziergängen und den unterschiedlichen Tätigkeiten, welche wir den Kindern anbieten, lernen die Kinder mit Unterstützung, sich in unterschiedlichen Situationen zurecht zu finden und ihrem Spiel einen eigenen Ausdruck zu verleihen.

Um Lernprozesse zu ermöglichen, differenzieren wir durch Beobachtungen, wann wir Impulse einbringen oder uns zurücknehmen. Die Kinder haben die Möglichkeit, ihrem Entwicklungsstand entsprechende Spielformen und Materialien zu wählen. Wir als pädagogische Fachkräfte ermutigen und unterstützen die Kinder und begleiten sie auf ihrem Weg zur Selbständigkeit.

Unser Kindergarten ist offen für alle Nationalitäten, Kulturen, Religionen und Genderformen. Es ist uns ein besonderes Anliegen, allen Menschen mit Offenheit zu begegnen und in unsere Gemeinschaft aufzunehmen.

Für sämtliche Inhalte der Profile sind die jeweiligen Betreuungsanbieter selbst verantwortlich. (Stand: 19.09.2024 09:24:11)

Übersicht

Folgende Aufnahmekriterien gelten für unsere Einrichtung:

1. Geschwisterkinder

2. Mitarbeiter*innenkinder der Schloss Hamborn Rudolf-Steiner Werkgemeinschaft Schloss Hamborn e.V. und deren assoziierten Bereichen

3. Kinder aus anderen Waldorfkindergärten

4. Elternhäuser mit Interesse an der Waldorfpädagogik und Verbundenheit zur Anthroposophie

5. Kinder ohne Kindergartenplatz

6. Struktur der Kindergartengruppe

Die genannten Kriterien bilden eine Priorität ab. Es kann bei dem Ranking Ausnahmen geben, wenn z. B. eine Notlage eines Elternhauses (Krankheit, Pflege von Angehörigen, alleinerziehend) besteht.

Für sämtliche Inhalte der Profile sind die jeweiligen Betreuungsanbieter selbst verantwortlich. (Stand: 19.09.2024 09:24:11)

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